Verdacht gegen Innensenator Grote erhärtet sich: hat er sich erneut über seine eigenen Regeln hinweggesetzt?

Andy Grote (SPD) - Fotomontage
Andy Grote (SPD) - Fotomontage

Wie wir bereits vor knapp drei Wochen berichtet haben, erheben einige Mitarbeiter eines Theaters schwere Vorwürfe gegen den Innensenator: er soll sich über seine eigenen Corona-Regeln hinweggesetzt haben. Die Innenbehörde dementierte die Vorwürfe, weitere Mitarbeiter bestätigen den Vorwurf allerdings. Mittlerweile ist ein Handyvideo des Abends aufgetaucht.

Am 1. September besuchte der Innensenator Andy Grote (SPD) mit seiner Ehefrau ein Theater. Dort soll er dann nach 23 Uhr noch den Ausschank von Bier verlangt haben – hier gehen die Angaben der Mitarbeiter auseinander, einige Mitarbeiter berichten, es sollen drei Biere verlangt worden sein, andere Mitarbeiter berichten, dass nur ein Bier verlangt worden sein soll.

Für die rechtliche Relevanz hätte dies allerdings keine Auswirkung. In dem Theater galt zu diesem Zeitpunkt noch die 3G-Regel, es hätte also nach 23 Uhr überhaupt nichts mehr ausgeschenkt werden dürfen – Grote hätte nicht einmal mehr anwesend sein dürfen.

Das Barpersonal habe Grote auf seine eigenen Regeln hingewiesen, woraufhin dieser einen Verantwortlichen des Theaters aufgesucht und dort seinem Wunsch nach dem Bierausschank Nachdruck verliehen haben soll. Auf diese Intervention hin soll Grote dann trotz des Verbotes doch noch Bier ausgeschenkt worden sein sollen.

Als wir die Innenbehörde mit diesem Vorwurf konfrontiert haben, gab es ein knappes, aber deutliches Dementi. Das wollten die Mitarbeiter allerdings nicht auf sich sitzen lassen und haben die Vorwürfe bekräftigt. Kurz nach unserer Anfrage soll es in dem Theater eine Personalversammlung gegeben haben, in der unsere Anfrage thematisiert worden sein soll.

Den Mitarbeitern sei unter dem Hinweis auf eine angebliche arbeitsrechtliche Verschwiegenheitsverpflichtung verboten worden, mit Medienvertretern über diese Angelegenheit zu sprechen. Die Innenbehörde wiederum informierte uns nach der Veröffentlichung des Artikels, dass sie diesen „presserechtlich prüfen“ lassen werde.

Mittlerweile haben wir Kontakt zu weiteren Mitarbeitern gehabt. Dass es sich auch tatsächlich um Mitarbeiter des Theaters handelt, haben wir anhand von vorgelegten Verdienstabrechnungen überprüfen können. Wütend macht die Mitarbeiter das Statement der Innenbehörde, welches sie generell als Lügner dastehen lässt. Es steh…