AfD: Offener Rassismus durch den Fraktionsvorsitzenden in Hamburg-Mitte?

Facebookseite Marc-Manuel Kunstmann
Facebookseite Marc-Manuel Kunstmann - Bildnachweis: HAMBURG INSIDE

Mitte – Dass die AfD mit linkspolitischen Positionen nicht viel anfangen kann, ist bekannt. Trotzdem versucht die AfD, nicht nur in Hamburg, sich von rechtsextremen, oder gar rassistischen, Gesinnungen öffentlich zu distanzieren und als bürgerlich-konservativ zu vermarkten. Wie passt da ein Fraktionsvorsitzender ins Bild, der offensichtlich ein Problem mit dunkelhäutigen Menschen hat?

Marc-Manuel Kunstmann ist, verlässt man sich auf die Website der AfD Bezirksfraktion Hamburg-Mitte mit Stand von 2019 und seine Facebookseite, dortiger Fraktionsvorsitzender. So weit, so unspektakulär. Anfang der Woche informierte uns ein Leser allerdings darüber, dass Kunstmann auf seiner Facebookseite, die er auch für seine politische Arbeit nutzt, offen gegen dunkelhäutige Menschen hetzt.

Konkret geht es dabei um ein Bild, das einen dunkelhäutigen Mann mit einem hellhäutigen Baby zeigt, und von der Europäischen Kommission auf Instagram gepostet wurde.

Das geht Kunstmann offensichtlich so sehr gegen den Strich, dass er den Screenshot mit dem Kommentar „Deshalb raus aus der EU! DEXIT jetzt!“ versehen hat:

Kommentar von Kunstman zu dem Post der Europäischen Kommission
Kommentar von Kunstman zu dem Post der Europäischen Kommission – Bildnachweis: privat

Unser Leser wollte wissen, was genau denn „deshalb“ zu bedeuten hat und fragte bei Kunstmann nach. Dessen Reaktion war jedoch keine Erklärung zu seinem Post, wie man es von einem Politiker erwarten würde, sondern ein Angriff des Fragenden.

Anstatt also die Chance zu nutzen, mit einem Hamburger in eine Diskussion zu treten und seine Meinung als Politiker darzulegen, ging Kunstmann in den Angriffsmodus über und unterstellte dem Fragesteller indirekt Dummheit:

Facebook-Kommentar Kunstmann
Facebook-Kommentar Kunstmann

Nach dem Hinweis unseres Lesers haben wir die Fraktion Mitte um eine Stellungnahme gebeten und auch Kunstmann die Abgabe einer Stellungnahme angeboten. Die Fraktion Mitte hat es jedoch vorgezogen, unsere Anfrage zu ignorieren.

Es bleibt der unangenehme Eindruck stehen, dass Kunstmann weder daran interessiert ist, mit Hamburgern in einen Dialog zu treten, noch, dass er den Vorwurf des Rassismus entkräften möchte.