Millionenbetrug beim Handel mit FFP2- und OP-Masken: Rolex-Uhren und Luxusautos sichergestellt

Festnahme
Festnahme (Symbolbild) - Bildnachweis: 4711018 / Pixabay

In einem Verfahren der Steuerfahndung Hamburg und der Staatsanwaltschaft Hamburg (Abt. Organisierte Wirtschaftskriminalität) wurden am Vormittag des 13. Aprils verschiedene Objekte in Hamburg durchsucht und der 30-jährige Hauptbeschuldigte von Spezialkräften verhaftet.

Im Rahmen der Ermittelungen wurde liquides Vermögen in Höhe von mehr als 2 Millionen Euro eingefroren, der 30-jährige Hauptbeschuldigte – mehrfach vorbestraft – sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft.

Zusätzlich zum dem Geld wurden hochwertige Fahrzeuge und Rolex-Uhren sichergestellt. Weitere erfolgversprechende Maßnahmen werden aktuell geprüft, bzw. ergriffen. Die Ermittlungen dauern daher immer noch an.

Dieser besonders dreiste Fall zeigt, dass die Corona-Pandemie leider auch von Straftätern ausgenutzt wird. Gut, dass Steuerfahndung und Staatsanwaltschaft konsequent dagegen vorgehen und den Tätern das von ihnen zu Unrecht erworbene Vermögen wieder entziehen. Gegenüber solchen gemeinschädlichen Taten und Tätern muss gerade in der Pandemie die ganze Härte des Gesetzes greifen!

Finanzsenator Dr. Andreas Dressel

Zusammen mit seinen Komplizen – 22, 31 und 45 Jahre alt – hat der Beschuldigte im Mai vergangenen Jahres insgesamt 23 Millionen Atemschutzmasken an das Bundesgesundheitsministerium (BMG) verkauft.

Für den Verkauf nutzte die Bande eine von ihnen geführte Firma, die eigentlich mit Kraftfahrzeugen handelt. Insgesamt stellten sie dem BMG für die Masken einen Betrag in Höhe von 109 Millionen Euro in Rechnung – darin enthalten 17,5 Millionen Umsatzsteuer. Dies entspricht einem durchschnittlichen Preis 3,97 Euro pro Maske.

Nach Abzug der Vorsteuer hätten die Verdächtigen etwa 4 Millionen Euro an das Finanzamt abführen müssen, was sie aber ihren Tatplänen entsprechend unterließen. Stattdessen „investierten“ sie dieses Geld u. a. in hochwertige Fahrzeuge (Rolls Royce, Lamborghini, Bentley).

In diesem besonders schweren Fall der Steuerhinterziehung sieht das Gesetz einen Strafrahmen zwischen 6 Monaten und 10 Jahren Freiheitsstrafe vor.

Der Zugriff der Steuerfahndung erfolgte zusammen mit der Zielfahndung und Spezialeinheiten des Landeskriminalamtes. Insgesamt waren mehr als 50 Beamte an dem Einsatz beteiligt.