Tragischer Unfall: „Gleisflitzer“ wird von Zug erwischt und verstirbt noch vor Ort

Bundespolizisten an einem ICE
Bundespolizisten an einem ICE (Symbolbild) - Bildnachweis: Bundespolizei

Eimsbüttel – Freitagnacht wurde ein bislang noch nicht identifizierter Mann im Gleisbereich der Fernbahngleise Eidelstedt von einem Richtung Pinneberg fahrenden Zug erfasst. Trotz Schnellbremsung konnte ein Überfahren der Person nicht mehr verhindert werden, er verstarb noch am Unfallort. Der Lokführer stand sichtlich unter Schock und wurde vor Ort abgelöst und betreut.

Der Leichnam wurde von Kräften der Hamburger Feuerwehr geborgen und mit einem Rettungswagen in das Institut für Rechtsmedizin überführt.

Nach erstem Sachstand der Bundespolizei wurden die im Zug befindlichen 130 Fahrgäste durch die Schnellbremsung nicht verletzt. Für die Einsatz- und Bergungsmaßnahmen mussten die entsprechende Gleise allerdings bis 00:18 Uhr gesperrt werden.

Nach Abschluss der bundespolizeilichen Maßnahmen vor Ort wurde die Unfallstelle an einen Notfallmanager der Bahn übergeben.

Zum Hergang des Unfalls erklärte die Bundespolizei: „Nach Auswertung der Videoaufnahmen entsprechender Überwachungskameras sowie Aufnahme von Zeugenaussagen kann ein Fremdverschulden zum jetzigen Zeitpunkt der Ermittlungen ausgeschlossen werden. Der Mann begab sich selbstständig vom Bahnsteig in die Gleise und wurde bei Querung der Fernbahngleise von einem durchfahrenden Zug erfasst. Hinweise auf einen Suizid gibt es bislang nicht.“

Aufgrund der schweren und tödlichen Verletzungen war eine Identifizierung des Leichnams bislang noch nicht möglich

Die Ermittlungen dauern an und werden in enger Absprache mit dem Landeskriminalamt der Hamburger Landespolizei vom Ermittlungsdienst der Bundespolizeiinspektion Hamburg geführt.

Aus aktuellem Anlass warnt die Bundespolizei wiederholt eindringlich vor den Gefahren von Bahnanlagen: „Der Aufenthalt im Gleisbereich ist verboten und lebensgefährlich. Durch unerlaubte Gleisquerungen und leichtsinnigem Verhalten im Bahnbereich kommt es häufig zu Unfällen. Dabei gefährden sich die Personen durch ihr Handeln nicht nur selbst, sondern oftmals auch Triebfahrzeugführer, Helfer und Reisende.“